Therapiemethoden

Neben der symptomatischen medikamentösen Behandlung der Über- oder Unterfunktion der Schilddrüse sind je nach Grunderkrankung die Operation, die Radiojodbehandlung oder die Radiofrequenzablation (RFA) mögliche Behandlungsoptionen.

Die Schilddrüsenclinic Agatharied bietet alle gängigen chirurgischen und interventionellen Therapiemöglichkeiten. An unserem Krankenhaus wurde von Prof. Schardey und Prof. Schopf nach Jahren der Grundlagenforschung ein neues endoskopisches (kameragestütztes) Operationsverfahren zur Entfernung einseitiger Schilddrüsenerkrankungen entwickelt. Bei diesem wurden einseitige Schilddrüsenerkrankungen über einen Schnitt hinter dem Ohr operiert. Von 2007 bis 2019 wurde dieses Verfahren in der Schilddrüsenclinic Agatharied in der ursprünglichen Form praktiziert. 

Seit 2019 findet der Zugang zunehmend als Ergänzung der endoskopisch-transoralen Operation Anwendung. 

Seit 2018 wurde in der Schilddrüsenclinic Agatharied zunehmend das transorale endoskopische Verfahren (TOETVA) angewendet. Bei sehr guten Erfahrungen mit dieser Methode werden mittlerweile alle endoskopischen Schilddrüsenoperationen in dieser Technik durchgeführt. Hierbei wird über kleine Schnitte an der Unterlippeninnenseite operiert wird (TOETVA = transorale endoskopische Schilddrüsenoperation über den vestibulären Zugang). Die Mundschleimhaut verheilt schnell und in der Regel ohne sichtbare Narben. Je nach Indikation wird der Zugang über den Mund mit dem Schnitt hinter dem Ohr kombiniert (TOVARA). Dieses Verfahren wurde in Agatharied entwickelt, um auch größere Schilddrüsen zu bergen. Das bedeutet für unsere Patienten: Schilddrüsenoperationen ohne sichtbare Narben bei gleichzeitig höchster Sicherheit. Die Risiken der endoskopischen Operationen unterscheiden sich von denen der offenen Operationen. Eine Auflistung der möglichen Komplikationen finden Sie hier. 

 Eine Auflistung der möglichen Komplikationen finden Sie hier.

Am häufigsten wird noch immer klassisch über den "Kocher'schen Kragenschnitt" vorne am Hals operiert. Über diese Technik können auch sehr große, gut- wie bösartige Veränderungen der Schilddrüse oder Nebenschilddrüse behandelt werden. Die Schnittlänge wählen wir dabei genau nur so groß, dass das zu entfernende Gewebe hindurchpasst. In der Regel sind dies 4 cm. Bei einem zu kleinen Schnitt besteht die Gefahr, dass die Wundränder beim Entfernen zu stark gedehnt werden müssen. Dies kann sich negativ auf die Narbenbildung auswirken und wird vermieden. In Kombination mit extradünnem Nahtmaterial gelingt unseren Operateuren auch die offene Operation mit kosmetisch hervorragenden Ergebnissen. 

Als eines der ersten Krankenhäuser in Bayern bieten wir theramoablative Verfahren zur Behandlung von Schilddrüsenerkrankungen an. Ultraschallgesteuert werden z.B. heiße Knoten (autonome Adenome) mittels Hitze verödet. Der Eingriff erfolgt unter lokaler Betäubung und dauert lediglich 20-30 Minuten. Das Verfahren kann auch bei Zysten und unter bestimmten Voraussetzungen für die Behandlung gutartiger Knoten angewendet werden.

Die Nebennierenchirurgie zählt wie die Schilddrüsenchirurgie zur endokrinen Chirurgie und ist daher ebenfalls in der Schilddrüsenclinic Agatharied angesiedelt. Behandelt werden zum Beispiel Patienten mit hormonaktiven und bösartigen Nebennierentumoren. Die Entfernung der Tumore führen wir endoskopisch bzw. ab einer Größe von 8 cm in offen chirurgischer Technik durch. Je nach Indikationsstellung operieren wir bevorzugt retroperitoneoskopisch. Es handelt sich dabei um ein besonders schonendes Verfahren, bei dem Patienten in der Regel am ersten oder zweiten postoperativen Tag entlassen werden können.

Die Abklärung der Hormonaktivität von Nebennierentumoren erfolgt bei unserem Partner Facharzt Dr. Stefan Pörtl in Miesbach.